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Berlin als Trainingsstandort
Berlin gilt als Hauptstadt des Sports, doch wie ist es als Athlet, Berlin als Trainingsstandort zu haben? Drei erfolgreiche Bundeskaderathleten beantworten dazu ein paar Fragen. Unter den Interviewpartnern befinden sich Caterina Granz, Stephan Hartmann und Leonie Reuter. Allesamt Athleten der LG Nord Berlin.
Stephan Hartmann ist Mitglied des Perspektivkaders im Weitsprung und trainiert hauptsächlich im westlichen Stützpunkt der Stadt. Im Sommer trifft man ihn vor allem „im Mommsenstadion und dem Hanns-Braun-Stadion […] und im Winter in der Rudolf-Harbig-Halle“, welche er aufgrund des Tartanbelags als beste Trainingshalle empfindet.
Caterina Granz trainiert ebenfalls im Winter in der Rudolf-Harbig-Halle, obwohl sie als Läuferin wahrscheinlich erst viel später als Stephan Hartmann in die Halle einzieht. Die Universiade Siegerin geht „ab und zu […] von Zuhause aus laufen in den Tiergarten.“ „Die Orte sind super und für eine Großstadt besser als gedacht für Läufer, weil es viele grüne Strecken ohne Verkehr gibt“, so Caterina Granz, die neben dem Tiergarten auch häufig im Grunewald ihr Training absolviert. Doch sie äußert auch Kritik, denn sie darf im Winter im Stadion Rehberge die Bahn nachmittags nicht nutzen, weshalb sie auf eine kleine Turnhalle ausweichen muss, die sie zusätzlich mit Kindertrainingsgruppen teilt.
Stephan erwähnt genauso wie Caterina Granz die Möglichkeit, dass in Berlin jederzeit ausgewichen werden kann, durch Baumaßnahmen oder ähnliches. Berlin verfügt nämlich über zwei Leichtathletikhallen, einmal die Rudolf-Harbig-Halle in Charlottenburg neben dem Glockenturm und die Leichtathletik-Halle im Sportforum Hohenschönhausen. Im Sportforum befindet sich außerdem der OSP mit seinem großen Serviceangebot für die Kaderathleten. Stephan Hartmann nutzt „vor allem de Physiotherapie in der Trainings- und Wettkampfzeit regelmäßig, aber auch bei Problemen stehen zwei OSP-Ärztinnen und die Charité-Sportmedizin immer zur Verfügung, die [ihm] einige Male sehr geholfen haben“. Caterina Granz selbst hat mal die Physiotherapie genutzt, aber für sie ist der Weg in den östlichen Teil der Stadt zu lang. Dennoch ermöglicht der OSP, dass sie mit einer Sportpsychologin zusammenarbeitet, die einmal die Woche zum Olympiastadion kommt. „Die Möglichkeit ist toll“ so Caterina Granz, die auch im engen Kontakt zur Laufbahnberatung vom OSP steht.
Die langen Wege sind schon eine Herausforderung in Berlin, zum Glück haben wir gut ausgebaute öffentliche Nahverkehrsmittel, die uns erlauben an den Staus vorbei zu fahren. Oder man macht es wie Leonie Reuter. Die Nachwuchsathletin erzählt: „Ich wohne im Haus der Athleten auf dem Gelände des Sportforums, trainiere überwiegend dort und nutze dort auch verschiedene Angebote des OSP, wie beispielsweise die Laufbahnberatung, Physio und Sportmedizin. Alles ist fußläufig zu erreichen und ich kann aufgrund der kurzen Wege viel Zeit sparen, die dann z.B. zur Regeneration genutzt werden kann. Darin liegt für mich persönlich der größte Vorteil des Trainingsstandorts Berlin.“ Das Haus der Athleten befindet sich auf dem Gelände des Sportforums und kostet für Bundeskaderathleten im Monat ca. 150 Euro. Sie erhalten ein Einzelzimmer und haben einen Gemeinschaftsraum, wo die Sportlerinnen und Sportler von verschiedenen Sportarten zusammenkommen.
In Berlin sind viele große Vereine aus verschiedenen Sportarten vertreten, die alle in Konkurrenz stehen. Damit die Berliner Leichtathletinnen und Leichtathleten trotzdem gute Förderung erfahren, hat der BLV das „Lotto Team Berlin“ und das „Degewo-Junior Team“ ins Leben gerufen. „Ich bin sehr dankbar für die Wertschätzung meiner sportlichen Leistungen und die finanzielle Unterstützung des Verbandes!“, äußerte sich Leonie, die Mitglied des „Degewo-Junior Team“ ist.
Auf die Frage was Ihnen am meisten an dem Leben in Berlin gefällt, antworteten Stephan und Caterina wie folgt:
„Ich liebe das Leben in Berlin, man hat hier alle Möglichkeiten und jeder kann sich seine Leidenschaft und seinen Ort suchen. Es ist gleichzeitig eine große Herausforderung als Leistungssportlerin seinen Alltag in Berlin zu bestreiten, weil doch sehr viel Zeit und Energie auf den Wegen in dieser Stadt verloren gehen. Ich selbst habe mir ein gutes Umfeld geschaffen, dass mir den Leistungssport ermöglicht.“ Caterina
„Die enorme Vielfalt Berlins. Es gibt so viele schöne Stadtviertel und jeder Bezirk hat einzigartige Gegenden, so dass man selbst als Berliner immer wieder neue Dinge entdeckt. Und am meisten gefällt mir dabei die kulinarische Vielfalt Berlins.“ Stephan
Berlin ist ein Ort, wo jeder sein Kiez findet, wobei man immer wieder neue Ecken kennenlernt, aufgrund der Weitläufigkeit, die auch manchmal zum Nachteil sein kann. Dennoch ist Berlin ein Ort, wo man sich nicht nur in sportlicher Sicht verwirklichen kann. Es gibt kaum etwas, was man nicht in Berlin machen kann. Es existieren zwar hier und da noch Dinge, die verbessert werden können, doch daran arbeitet die Stadt und der BLV täglich.
MH