Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien) sind im vergangenen Sommer für Julia und Robert Harting (SCC Berlin) nicht so verlaufen, wie erhofft. Beide starteten danach mit ihrem neuen Trainer Marko Badura einen Neuanfang. Beide hatten auf dem Weg zu den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Erfurt mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Robert Harting konnte sich im Vorfeld mit mehreren Wettkämpfen und Würfen über der WM-Norm (65,00 m) erfolgreich zurück in der nationalen Spitze melden. Julia Harting wurde dagegen von einem Muskelbündelriss davon abgehalten, ähnlich stark wie im vergangenen Jahr in den Sommer zu starten.

Vor diesem Hintergrund ist die Leistung des Duos im Erfurter Steigerwaldstadion nochmal höher zu bewerten. Robert Harting sicherte sich mit 65,65 Metern seinen zehnten nationalen Titel. Im engen Rennen um die WM-Tickets mit der nationalen Konkurrenz bei den Frauen behielt Julia Harting die Nerven und legte im fünften Durchgang mit 63,63 Metern Tagesbestweite hin. Für sie ist es der zweite DM-Titel nach 2015. Beide können für die WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) planen.

Die Weltmeisterschaften werden wohl ohne den Olympiasieger stattfinden. Christoph Harting (SCC Berlin) fand keinen passenden Wurf und wurde Vierter (62,51 m). Bei den Frauen belegte Julie Hartiwg (SCC Berlin; 54,19 m) Rang sieben.

Bestzeiten und Medaillen durch Svea Köhrbrück und Marc Koch

Gleich vier Medaillen räumten die BLV-Athleten über die Stadionrunde ab. Für ihren langfristig angelegten Aufbau über den Sprint hin zu den 400 Metern belohnte sich Svea Köhrbrück (SCC Berlin). Schon im Vorlauf steigerte sie ihre Bestzeit auf 53,35 Sekunden. Im Finale konnte sie sogar nochmal zulegen und sich in 52,76 Sekunden Bronze erkämpfen. Trainingspartnerin Alena Gerken erreichte in 54,47 Sekunden den siebten Platz, nachdem sie im Vorlauf (53,88 sec) ebenfalls eine persönliche Bestzeit aufgestellt hatte. Obendrauf gab es gemeinsam mit Hendrikje Richter und Franziska Kindt Bronze in der 4x400 Meter Staffel (3:37,79 min).

Ein rasantes Rennen legte auch der Deutsche Hallenmeister Marc Koch über 400 Meter hin. Im Finale steigerte er seine Freiluftbestzeit um acht Zehntel. In 46,18 Sekunden war der 23-Jährige so schnell unterwegs wie noch nie, machte damit den nächsten Schritt in seiner Karriere und gewann Bronze. Den dritten Platz erreichte er auch in der Staffel gemeinsam mit Philipp Kleemann, Marcel Matthäs und Johannes Wuthe.

Medaillen auch für Jossie Graumann, Birte Damerius und Fabian Clarkson

Die Silbermedaille im Hochsprung gewann Jossie Graumann (LG Nord Berlin), die im dritten Versuch 1,90 Meter meisterte. Als Dritte sprang Birte Damerius (TSV Rudow; 13,39 m) aufs Podium im Dreisprung. Fabian Clarkson (SCC Berlin) holte sich über 3.000 Meter Hindernis (8:46,24 min) die Bronzemedaille.

In den Sprintfinals erreichte Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) den sechsten Platz über 100 Meter (10,39 sec) und den siebten Platz über 200 Meter (20,95 sec). Weitspringerin Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin; 6,49 m) sprang auf Rang fünf. Bei den Männern wurde Alexander Fuchs (SCC Berlin; 7,42 m) Achter.

Nele Weßel (SV Preußen Berlin; 60,38 sec) tankte als Sechste über 400 Meter Hürden nochmal Selbstvertrauen für die U20-EM in Grosseto (20. bis 23. Juli). Martha Sauter (LG Nord Berlin; 2:09,01 min) wurde Siebte über 800 Meter, genau wie Caterina Granz (LG Nord Berlin; 4:14,79 min) über 1.500 Meter. Über 5.000 Meter erreichten Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin; 16:41,32 min) und Mayada Al-Sayad (1. VfL Fortuna Marzahn; 16:46,99 min) als Sechste und Achte das Ziel. Katharina Mähring (LG Nord Berlin; 59,90 m) wurde Siebte im Hammerwurf.

alle Ergebnisse:

Männer:
100 Meter: 6. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 10,39 sec (ZL: 10,45 sec q; VL: 10,50 sec q); 200 Meter: 7. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 20,95 sec (VL: 20,90 sec q); 400 Meter: 3. Marc Koch (LG Nord Berlin) 46,18 sec (VL: 46,92 sec q); 800 Meter: VL: Micha Heidenreich (VfV Spandau) 1:51,88 min; Michael Schäfer (1:52,12 min); 400 Meter Hürden: VL: Marcel Matthäs (LG Nord Berlin) 53,99 sec; 3.000 Meter Hindernis: 3. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:46,24 min; 4x100 Meter: 14. SCC Berlin (Tom Warmholz, Gavin Marc Auerswald, Javon Sean Williams, Timo Koch) 40,84 sec; 4x400 Meter: 3. LG Nord Berlin (Philipp Kleemann, Marc Koch, Marcel Matthäs, Johannes Wuthe) 3:11,59 min; Weitsprung: 8. Alexander Fuchs (SCC Berlin) 7,42 m; Diskus: 1. Robert Harting (SCC Berlin; 65,65 m); 4. Christoph Harting (SCC Berlin) 62,51 m; U20: 3x1.000 Meter: VL: LG Nord Berlin (Moritz Kuhlmann; Manuel Walicki; Louis Pape) 7:49,09 min

Frauen:
400 Meter: 3. Svea Köhrbrück (SCC Berlin) 52,76 sec (VL: 53,35 sec q); 7. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,47 sec (VL: 53,88 sec); VL: Karolina Pahlitzsch (SV Preußen Berlin) 55,43 sec; 800 Meter: 7. Martha Sauter (LG Nord Berlin) 2:09,01 min (VL: 2:10,86 min q); 1.500 Meter: 7. Caterina Granz (LG Nord Berlin) 4:14,79 min (VL: 4:18,36 min q); 5.000 Meter: 6. Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) 16:41,32 min; 8. Mayada Al-Sayad (1. VfL Fortuna Marzahn) 16:46,99 min; 14. Victoria Brandt (SCC Berlin) 17:15,90 min; 15. Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) 17:18,13 min; 19. Carmen Schultze-Berndt (LG Nord Berlin) 17:49,30 min; 400 Meter Hürden: 6. Nele Weßel (SV Preußen Berlin) 60,38 sec (VL: 61,24 sec); VL: Lena Seifert (LG Nord Berlin) 61,42 sec; Franziska Kindt (SCC Berlin) 64,09 sec; 4x400 Meter: 3. SCC Berlin (Hendrikje Richter, Svea Köhrbrück, Franziska Kindt, Alena Gerken) 3:37,79 min; 10. LG Nord Berlin (Janice Wobst, Lena Seifert, Charlotte Wolff, Theresa Köchl) 3:55,98 min; Hochsprung: 2. Jossie Graumann (LG Nord Berlin) 1,90 m; Weitsprung: 5. Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) 6,49 m; Dreisprung: 3. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,39 m; Diskus: 1. Julia Harting (SCC Berlin) 63,63 m; 7. Julie Hartwig (SCC Berlin) 54,19 m; Hammerwurf: 7. Katharina Mähring (LG Nord Berlin) 59,90 m; U20: 3x800 Meter: LG Nord Berlin (Emma Waldschmidt, Luise Siebler; Elisabeth Rogoll) 7:03,34 min

jhr