Bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften der Aktiven war der DLV in den vergangenen Jahren jeweils nicht im Gehen der Frauen vertreten. Während bei den Männern durch konzentrierten Aufbau eine Reihe von Athleten im internationalen Spitzenbereich angekommen ist, fehlten bei den Frauen Athletinnen auf diesem Niveau. Das könnte sich ändern.

In der U20 und auf den Strecken zwischen 3.000 Metern auf der Bahn und 10 Kilometern hat sich Emilia Lehmeyer (Polizei SV Berlin) in den vergangenen Jahren immer weiter gesteigert. Höhepunkt war bisher der 14. Platz bei der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) im Juli über 10.000 Meter auf der Bahn, in Bestzeit von 47:03,11 Minuten. Die Potsdamerin Teresa Zurek hatte in diesem Rennen in 46:34,94 Minuten Rang elf belegt. Um die Nachwuchs-Titel auf nationaler Ebene haben sich die beiden Geherinnen schon spannende Duelle geliefert, mal hatte die eine die Nase vorn, dann wieder die andere.

Im Rahmen der Deutschen Straßenmeisterschaften über die langen Geh-Distanzen haben die beiden am Samstag in Andernach erstmals die 20 Kilometer in Angriff genommen, die auch bei internationalen Wettbewerben der Frauen auf dem Programm stehen. Emilia Lehmeyer legte dabei ein tolles Debüt hin. In 1:36:25 Stunden unterbot sie die Norm für die U23-EM (1:38:00 h), die im kommenden Jahr ebenfalls in Bydgoszcz ausgetragen wird. Bevor die 19-Jährige also formell in die nächst höhere Altersklasse "aufgestiegen" ist, hat sie in Sachen Norm schon den Anschluss in dieser Klasse geschafft. Außerdem war seit dem Jahr 2012 keine DLV-Geherin mehr schneller unterwegs. Das macht Hoffnung, dass langfristig auch der Anschluss an die internationale Klasse der Frauen gelingen kann.

Teresa Zurek belegte in 1:39:14 Stunden den zweiten Rang. Sie ist allerdings erst 18 Jahre alt und damit im nächsten Jahr noch einmal in der U20 startberechtigt. Ihr Fokus liegt damit auf der U20-EM in Grosseto (Italien), wo es über 10.000 Meter geht.

jhr