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Gesa Felicitas Krause läuft beim ISTAF deutschen Rekord

Diese Energieleistung wurde vom ISTAF-Publikum gefeiert. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) steigerte am Sonntag im Berliner Olympiastadion vor 42.500 Zuschauern ihren deutschen Rekord über 3.000 Meter Hindernis auf 9:11,85 Minuten. Das Tempo war auf sie zugeschnitten. Auf den ersten 1.000 Metern ging Caroline Tuigong (Kenia) wie geplant in 3:02,56 Minuten durch, danach übernahm Vize-Weltmeisterin Courtney Frerichs (USA) die Tempoarbeit bis zur 2.000-Meter-Marke (6:07,88 min).

In der Schlussphase lief die Kenianerin Norah Tanui auf und davon und steigerte ihre Bestzeit und den Meeting-Rekord auf 9:03,70 Minuten. An der Siegerin konnte sich Gesa Felicitas Krause zwar nicht ganz festbeißen, ließ die Lücke auf der letzten Runde aber auch nicht mehr größer werden. Der deutsche Rekord ist nach dem unglücklichen Sturz und dem beherzt erkämpften neunten Rang bei der WM ein toller Abschluss der Saison und ein kleine Genugtuung.

"Ich hatte nach London eine Mischung aus Wut, Enttäuschung und der Gewissheit, dass ich gut trainiert habe, in mir", erklärte die Europameisterin. "Ich bin froh, dass ich heute vor heimischem Publikum nochmal eine sehr gute Leistung zeigen konnte. Diese zwei Rennen nach der WM waren wichtig für den Kopf, dass ich mein Leistungsvermögen nochmal abrufen konnte." Die 25-Jährige war in Doha (Katar) in 9:15,70 Minuten mit deutschem Rekord in den Sommer eingestiegen, den sie in Zürich (Schweiz) am Donnerstag nur um 15 Hundertstel verpasst hatte.

Immer schneller: Konstanze Klosterhalfen läuft 3:58,92 Minuten

Auch während der letzten Runde über 1.500 Meter der Frauen tobte das Publikum. Denn sie zeigte: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist einfach nicht müde zu bekommen. Spielend löste sich die U23-Europameisterin auf den abschließenden 400 Metern von der Konkurrenz. Im Ziel des 1.500-Meter-Rennens beim ISTAF blieb die Uhr bei 3:58,92 Minuten stehen.

Damit steigerte die 20-Jährige nicht nur ihre Bestzeit aus Rom (Italien; 3:59,30 min) noch einmal, sondern auch ihren eigenen deutschen U23-Rekord. "Ich weiß nicht, wo ich diese Zeit noch hergeholt habe", erklärte eine begeisterte Konstanze Klosterhalfen. "Ich habe einfach gedacht: Heute ist alles egal, heute laufe ich einfach, das Publikum wird mich schon tragen. Und genau so hat es geklappt. Nach London habe ich mich im Training super gefühlt. Ich war total befreit und erleichtert. Das Rennen heute war auf mich zugeschnitten, da ich bin ich sehr dankbar."

Nur eine Woche zuvor war die Leverkusenerin in Birmingham (Großritannien) deutschen Rekord über 3.000 Meter (8:29,89 min) gelaufen. Auf dem zweiten Platz lief auch die Britin Eilish McColgan (4:01,60 min) Bestzeit.

Johannes Vetter und Thomas Röhler schenken Publikum deutschen Doppelsieg

Der Weltmeister vor dem Olympiasieger. Johannes Vetter (LG Offenburg) und Thomas Röhler (LC Jena) schenkten dem ISTAF-Publikum im Speerwerfen einen Doppelsieg. Johannes Vetter löste mit seinem fünften Versuch, der an den 90 Metern kratzte, nicht nur einen großen Knall des Feuerwerks aus, sondern auch großen Jubel bei den Zuschauern. 89,85 Meter wurden gemessen. Damit wiederholte der Goldmedaillengewinner von London (Großbritannien) beim ISTAF seinen Vorjahressieg, bei dem er 89,57 Meter und damals Bestleistung erzielt hatte. Viel ist seitdem passiert.

"Ich habe die Ehrenrunde sehr genossen. Es war eine tolle Saison mit einem super Abschluss", erklärte der Sieger. "Ich bin komplett am Ende, ich hatte jetzt drei Wettkämpfe innerhalb von 70 Stunden. Berlin hat uns getragen. Jetzt muss ich erstmal Pause machen und freue mich dann auf Berlin 2018."

Thomas Röhler schleuderte den Speer im sechsten Durchgang auf 86,07 Meter und lag damit vor Diamond League-Sieger Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 85,15 m).

Weltbestzeit durch Caster Semenya

Das angekündigte schnelle Rennen gab es über 600 Meter der Frauen. 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya (Südafrika) legte die Strecke in 1:21,77 Minuten zurück. So schnell war auf dieser Distanz zuvor noch keine Athletin der Frauenklasse gerannt. Die bisherige Weltbestzeit stammte von Ana Fidelia Quirot (Kuba; 1:22,63 min), gelaufen im Jahr 1998.

"Ich fühle mich hier zu Hause, immer willkommen und geliebt. Ich habe meinen ersten Titel in dieser Stadt gewonnen. Ich wollte vor diesem großartigen Publikum eine gute Leistung abliefern", erklärte die neue Inhaberin der Weltbestzeit. "Die 600 Meter sind verglichen mit den 800 einfacher. Es ist ein 400 Meter Sprint mit dem Fokus auf den letzten Metern zur Ziellinie. Ich liebe Schnelligkeit und habe es daher genossen."

Bestzeit für Lisa Mayer, Staffel so schnell wie noch nie in diesem Jahr

Im 100-Meter-Sprint feierte Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) ein Comeback als Einzelläuferin. Zuletzt hatte sie von Verletzungsproblemen ausgebremst bei den Deutschen Meisterschaften den 200-Meter-Vorlauf nicht voll durchziehen können. Danach war die 21-Jährige unter anderem bei der WM "nur" in der Staffel im Einsatz. Beim ISTAF stellte sie mit 11,14 Sekunden eine Bestzeit über 100 Meter auf und hielt in ihrem Lauf knapp die Deutsche Meisterin Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund; 11,16 sec) in Schach.

"Ich wollte unbedingt diese Bestzeit", kommentierte Lisa Mayer ihr Rennen. "Es war eine anstrengende Saison, körperlich und mental. Ich war viel verletzt und konnte nicht zeigen, was in mir steckt." In einem ersten Rennen zuvor war Tianna Bartoletta (USA; 11,04 sec) noch schneller unterwegs. Die Weltmeisterin mit der Sprintstaffel startete nicht im A-Lauf, weil sie auch noch im Weitsprung an den Start ging.

Die DLV-Sprinterinnen gingen noch einmal im Quartett über 4x100 Meter an den Start. Zum Abschluss des Meetings landeten Alexandra Burghart (MTG Mannheim), Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) nicht nur einen deutschen Sieg. In 42,17 Sekunden lief das Gold-Quartett der World Relays sogar die schnellste Zeit des Jahres. Für Berlin gingen Gisele Wender (SV Bau-Union Berlin), Hendrikje Richter (SCC Berlin), Serena Stenger (SCC Berlin) und Melanie Bauschke (LG Olympia 88 Berlin) ins Rennen. Das Quartett lief auf Position acht 47,21 Sekunden.

David Storl darf auf die Ehrenrunde

Das Kugelstoßen entschied David Storl (SC DHfK Leipzig) für sich. Ein schöner Erfolg zum Ende einer langen Saison. Seine beste Weite erzielte er, als das Publikum darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der zweimalige Weltmeister in den Ring ging. Motiviert von der Unterstützung der Fans wuchtete der Europameister die Kugel auf 21,11 Meter. Kein anderer Athlet konnte an diesem Nachmittag die 21 Meter übertreffen. Für David Storl steht am Freitag (1. September) noch das Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien) auf dem Programm.

"Nochmal auf die Ehrenrunde gehen zu dürfen bei diesem Publikum, macht natürlich großen Spaß", erklärte der Sieger. "Der Trainerwechsel kommt aus meiner Sicht zum richtigen Zeitpunkt. Es war an der Zeit für eine Veränderung, und wir werden neue Impulse setzen können."

Im Diskuswerfen setzte sich mit Piotr Malachowski (Polen; 67,18 m) ein "alter Hase" durch. Philip Milanov (Belgien; 66,90 m) landete auch noch vor Weltmeister Andrius Gudzius (Litauen; 66,60 m). Robert Harting (SCC Berlin; 64,59 m) und Christoph Harting (SCC Berlin; 62,83 m) reihten sich auf den Plätzen fünf und acht ein. Auch sie haben in Brüssel noch einmal die Gelegenheit, ihr Können zu beweisen.

Richard Ringer läuft zweitschnellstes Rennen der Karriere

Nachdem er bei der WM am Finale vorbei gelaufen war, bewies Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen), dass mehr in ihm steckt. In 13:13,46 Minuten lief er als Fünfter die zweitschnellste Zeit seiner Karriere über 5.000 Meter. Nur bei seiner Bestzeit aus dem Jahr 2015 (13:10,94 min) war der EM-Dritte jemals schneller.

"Ich habe immer gewusst, dass ich es drauf habe. Aber es war irgendwas in meinem Körper, ich war vor der WM ungewöhnlich lange krank", erklärte Richard Ringer. "Berlin liegt mir einfach, das Publikum war wieder grandios. Nur so ist diese Zeit möglich. Deswegen freue ich mich unglaublich auf die EM im nächsten Jahr. Da packe ich noch eine Schippe drauf, dann laufe ich 10.000 Meter." Der Sieg ging nach Bahrain an Birhanu Balew (13:11,00 min).

Siegesserie von Sam Kendricks hält

Im Stabhochsprung blieb Weltmeister Sam Kendricks (USA) dank eines Fluges über 5,86 Meter in diesem Sommer weiter ungeschlagen. Wie bei der WM landeten Piotr Lisek (Polen; 5,81 m) und Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,71 m) auf den Plätzen zwei und drei. Als bester DLV-Athlet wurde Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,51 m) Sechster. Der WM-Dritte im Zehnkampf Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) durfte sich ebenfalls dem ISTAF-Publikum präsentieren und übersprang als Zehnter 5,01 Meter.

Den Weitsprung der Frauen gewann etwas überraschend Sha'Keela Saunders (USA) mit einem Satz auf 6,72 Meter vor Hallen-Europameisterin Ivana Spanovic (Serbien; 6,66 m). Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) kam als Achte auf 6,39 Meter. Tianna Bartoletta wurde Sechste (6,55 m). Melanie Bauschke wurde mit 6,27 Metern Zehnte.

Nadine Hildebrand bleibt noch einmal unter 13 Sekunden

Über 100 Meter Hürden stellte Christina Manning (USA; 12,54 sec) eine Bestzeit auf. Dahinter landete die Weltmeisterin von 2015 Danielle Williams (Jamaika; 12,58 sec). Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen; 12,96 sec) blieb bei ihrem Saisonabschluss als Fünfte noch einmal unter 13 Sekunden. Die WM-Zweite im Siebenkampf Carolin Schäfer (13,25 sec) wurde Achte. Bei den Männern über 110 Meter Hürden setzte sich Weltrekordler Aries Merritt (USA) in schnellen 13,17 Sekunden vor Landsmann Davon Allen (13,26 sec) durch. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01; 13,70 sec) wurde als bester Deutscher Siebter.

Über 200 Meter ließ Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,41 sec) auf den letzten Metern die WM-Zweite Marie-Josee Ta Lou (Elfenbeinküste; 22,44 sec) hinter sich. 400-Meter-Weltmeisterin Phyllis Francis (USA; 22,59 sec) verfehlte als Vierte ihre Bestzeit über die halbe Stadionrunde nur um neun Hundertstel. Die Deutsche Hallenmeisterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 23,32 sec) wurde Sechste.

100-Meter-Sieger Julian Forte (Jamaika) steigerte seine Bestzeit auf 9,91 Sekunden und schlug 200-Meter-Weltmeister Ramil Guliyev (Türkei; 10,09 sec). Julian Reus (TV Wattenscheid 01) lief als Achter 10,34 Sekunden. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin; 10,66 sec) wurde Neunter.

jhr

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