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2:01:39 Stunden – Eliud Kipchoge läuft in neue Sphären
Der schnellste Marathon-Läufer aller Zeiten ist Eliud Kipchoge schon vor dem Berlin-Marathon am Sonntag gewesen. Bis auf eine Ausnahme ist der 33-Jährige auf der klassischen Distanz ungeschlagen und mit dem Olympiasieg hat der Kenianer seine Überlegenheit auch schon bei einer großen Meisterschaft demonstriert. Alles was ihm bisher noch fehlte war der offizielle Weltrekord, bis jetzt.
Vom Startschuss weg machte der Favorit mit seinen Tempomachern sein eigenes Rennen und spulte einen Kilometer nach dem anderen auf Weltrekordkurs ab. Kurz nach Halbzeit (1:01:06 h) war er dann allein unterwegs und wurde sogar noch schneller. Nachdem es bei schwierigeren Wetter-Bedingungen in den Jahren 2015 und 2017 nicht geklappt hatte, passte diesmal alles. Eliud Kipchoge unterbot den vier Jahre alten Weltrekord seines Landsmanns Dennis Kimetto (Kenia; 2:02:57 h) um mehr als eine Minute auf 2:01:39 Stunden.
Fast fünf Minuten Vorsprung
„Ich bin sehr dankbar, dass es mit dem Weltrekord geklappt hat“, lautete die erste Reaktion des neuen Rekordhalters. „Großen Dank an mein Team, aber auch an den Veranstalter und das Publikum hier.“ Im vergangenen Jahr war Eliud Kipchoge die 42,195 Kilometer beim Nike-Projekt „Breaking2“ auf der Autorennstrecke in Monza (Italien) schon in 2:00:25 Stunden gelaufen. Diese Zeit wurde aber nicht als Weltrekord anerkannt, weil die Strecke nicht den Regeln des Weltverbandes IAAF entsprach. Beim Sieg in London (Großbritannien) im Jahr 2016 war ein Weltrekordversuch in 2:03:05 Stunden nur knapp gescheitert.
Der Vorsprung des Sieger diesmal in Berlin war riesig: Als Zweiter lief Amos Kipruto (Kenia) nach 2:06:23 Stunden durchs Ziel. Der vor dem Rennen als möglicher Gegenspieler von Eliud Kiphoge gehandelte Sieger von 2013 und frühere Weltrekordler Wilson Kipsang (Kenia) konnte das Höllentempo ebenfalls nicht ansatzweise mithalten und wurde in 2:06:48 Stunden Dritter.
Als bester Europäer lief der Niederländer Bart van Nunen auf Rang 10 (2:13:09 h). Als bester Deutscher kam Valentin Harwardt (VfL Wolfsburg; 2:19:54 h) auf Rang 26.
Dritter Sieg für Gladys Cherono
Bei den Frauen war das Rennen deutlich enger. Am Ende war eine Athletin vorne, die schon 2017 und 2015 in Berlin triumphiert hatte. Gladys Cherono (Kenia) steigerte ihre Bestzeit dabei auf 2:18:11 Stunden und blieb damit um eine Minute unter dem 13 Jahre alten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi (2:19:12 h). „Ich habe gut trainiert. Ich hatte es drauf, meine Bestzeit zu laufen. Ich habe mich gut gefühlt und konnte hinten raus etwas draufpacken“, erklärte die Siegerin. „Vom Start bis zum Ziel waren Zuschauer an der Strecke. Berlin ist toll.“
Nur drei Athletinnen haben die Marathon-Strecke in der Geschichte jemals schneller hinter sich gebracht. Eine davon war im Feld. Die Favoritin Tirunesh Dibaba (Äthiopien; 2:18:55 h) blieb als Dritte ebenfalls noch unter 2:19 Stunden. Dazwischen schob sich die 24-Jährige Ruti Aga (2:18:34 h), die damit Rang sechs in der Geschichte übernahm.
Als Achte war die Portugiesin Carla Salome Rocha (2:25:27 h) schnellste Europäerin. Die beste Deutsche ist eine Hobby-Läuferin. Anke Esser hat bisher keinen Verein und lief als 39. nach 2:48:53 Stunden ins Ziel. Das Rennen aufgenommen hatten am Morgen mehr als 44.000 Läufer als 133 Ländern. Die Veranstalter hatten einen Teilnehmerrekord verzeichnet.