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Interview: Skadi Schier

"Ein Kindheitstraum wird wahr" – Skadi Schier über die Olympischen Spiele

Skadi Schier ist eine aufstrebende Leichtathletin und Teil des deutschen 4x400-Meter-Staffelteams. Mit bemerkenswerten Leistungen bei den Europameisterschaften und Staffelweltmeisterschaften hat sie sich einen Platz im Olympiakader gesichert und wird Deutschland in Paris 2024 vertreten. Im Interview teilt Skadi ihre Gedanken und Gefühle zur Erfüllung ihres Kindheitstraums, ihre Erwartungen an die Spiele und die Dynamik im Team.

 

 

Frage: Die Teilnahme an Olympia ist für viele ein Kindheitstraum. Welche Gefühle durchlebst du, wenn du daran denkst, dass dieser Traum nun für dich in Erfüllung geht?

Antwort: Ja, für mich war es auch ein Kindheitstraum und das ist natürlich ein Schritt in die richtige Richtung für mich. Ich habe mich sehr gefreut, aber ich möchte in den nächsten Jahren auch gerne im Einzel an den Start gehen. Es ist schon irgendwie noch etwas Surreales.

Frage: Also kannst du das noch gar nicht so richtig greifen?

Antwort: Doch! Aber es ist ja immer noch nicht greifbar, weil es noch nicht passiert ist. Deswegen kann man sich die Erlebnisse immer noch nicht so richtig vorstellen, was dort dann am Ende passiert.

Frage: Welche Erwartungen hast du an die Olympischen Spiele? Gibt es Momente oder Veranstaltungen, auf die du dich besonders freust?

Antwort: Ja, dadurch, dass ich kein Zuschauer bin, habe ich keine Erwartungen an andere. Ich möchte mich auf mich selbst konzentrieren und meine persönliche Bestleistung in Angriff nehmen und natürlich meinen Beitrag leisten, um die Staffel gut durch das Rennen zu führen. Freuen tue ich mich natürlich auf so Klassiker wie das 100-Meter-Finale, aber ich glaube, das zieht alles so ein bisschen an mir vorbei.

Frage: Fühlst du dich dadurch, dass es ein Olympia-Jahr ist, noch motivierter als in einem „normalen Jahr“ im Training alles zu geben?

Antwort: Jein... nicht wirklich. Wir erleben je nach Saison Highlights. Mal ist es die Europameisterschaft, mal die Weltmeisterschaft und dieses Jahr sind es halt die Olympischen Spiele. Das ist natürlich alles ganz neu, aber für mich zählt so ein großes Event nicht als extra Motivation. Man ist halt immer hochmotiviert, sein Bestes zu geben, und macht das nicht an einem Event fest.

Frage: Aber merkt man vielleicht im Training, dass eine andere Grundspannung herrscht?

Antwort: Über die Olympischen Spiele wird immer viel geredet und es ist auf jeden Fall ein anderer Spirit. Für mich persönlich nicht, aber man merkt, dass auch viele internationale Athleten auf ihre Leistung noch eins drauflegen. Ich bin motiviert – ja, aber nicht mehr oder weniger als für andere Events.

Frage: Wie funktioniert eure Zusammenarbeit in der Staffel? Habt ihr irgendwelche Rituale oder Aktivitäten, die ihr zusammen macht, wenn ihr so lange zusammen unterwegs seid?

Antwort: Nein, wir haben als Staffel kein Ritual, aber es muss auf jeden Fall ein Teamgeist dabei sein, damit das als Staffel funktioniert. Wir kennen uns ja mittlerweile auch schon ein bisschen und sind schon auf verschiedene Trainingslager zusammengefahren. Das ist der Bundeskader, da muss natürlich eine Zusammenarbeit herrschen und man muss sich auch vertrauen. Das ist ja auch was anderes. Aber warum ich lieber im Einzel an den Start gehe, ist, weil wir eine Einzelsportart sind. Da ist man für sich und macht sein Ding. Staffel hat einen anderen Charakter und ist ein super geiler Zusatz zu dem, was man sonst nicht hat.

Frage: Habt ihr euch als Team oder du persönlich Ziele gesetzt, was ihr mit der Staffel bei Olympia erreichen wollt?

Antwort: In der Frauenstaffel hatten wir noch nichts kommuniziert, aber ich fände es geil, wenn wir alle im Bereich der persönlichen Bestleistung laufen oder nochmal eins drauflegen. Denn das ist ja das Highlight des Jahres und da sollte man schon den Höhepunkt seines Leistungsstandes haben. Dann können wir natürlich auch die Zeit aus Rom nochmal angreifen und unterbieten. Das wäre für die Frauenstaffel ein super Ding und wenn ich in der Mix-Staffel eingesetzt werde, wäre es natürlich der absolute Wahnsinn, dort auch ins Finale zu kommen.

Frage: Für viele junge Athleten ist Olympia natürlich ein Traum. Was würdest du ihnen raten, um diesen Traum eines Tages wahr werden zu lassen?

Antwort: Ein gewisses Grundtalent gehört natürlich dazu, aber wer in der Jugend schon dabei ist, hat den ersten Schritt schon getan. Eine hohe Motivation finde ich auch immer angebracht. Man muss sein Leben natürlich auch ausleben, besonders als Jugendlicher. Man sollte nicht nur für den Sport leben, sondern auch einfach Spaß haben. Und diesen Spaß sollte man einfach gemischt mit der richtigen Menge an Motivation und Ehrgeiz beibehalten.

Frage: Hast du eine Traumbesetzung für die Staffel?

Antwort: Die Besten sollen eingesetzt werden. Mir steht es nicht zu, zu beurteilen, wer dort läuft. Es kommt auf die Erfahrung an und auf die Bestzeiten der Saison. Die Trainer sollen am Ende entscheiden, welche Konstellation für uns am besten ist.

Interview geführt von Lennart Roßius

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