Der Neuanfang in Berlin verlief vielversprechend. In seiner ersten Hallensaison im Trikot der LG Nord Berlin übersprang Raúl Spank im Februar 2014 in Arnstadt immerhin wieder 2,24 Meter. Im folgenden Sommer und auch in der zurückliegenden Saison 2015 konnte der Hochspringer diese Leistung allerdings nicht weiter steigern. Einerseits sorgten erneute Verletzungsprobleme für Rückschläge, andererseits wollte es im Hochsprung einfach nicht mehr so klappen wie früher. 2009 war der gebürtige Dresdner im Berliner Olympiastadion zu Bronze geflogen, ein Jahr zuvor Olympia-Fünfter geworden. Im Sommer 2012 platzte dann der Traum von der zweiten Olympiateilnahme in London (Großbritannien) wegen eines Längsriss der Achillessehne. Nach einer Leidenszeit folgte der Neustart in Berlin bei Rainer Pottel.

Im zurückliegenden Sommer pendelte sich der 2,33-Meter-Springer bei Höhen um 2,15 Meter ein, zu wenig für die internationale Spitze. Und auch bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg musste sich der insgesamt sechsmalige DM-Titelträger im Hochsprung mit genau dieser Höhe und Rang vier zufrieden geben - obwohl die Trainingswerte endlich Besserung versprochen hatten. Die Frustbewältigung über diese Leistung erfolgte unmittelbar. Kurz nach seinem Start im Hochsprung landete Raúl Spank bei 16,29 Meter und dem Deutschen Meistertitel im Dreisprung. Dieses Erlebnis zog eine Entscheidung nach sich.

"Die Hochsprungschuhe hängen schon am Nagel, dafür werden jetzt die Dreisprungschuhe geschnürt. Meine Vision ist, nach dem 5. Platz in Peking 2008 im Hochsprung, die erfolgreiche Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio 2016 im Dreisprung", schreibt der 27-Jährige auf seiner Facebook-Seite. Der DM-Titel hat sein "inneres Feuer wieder zum Lodern gebracht."

Dass für die Olympia-Teilnahme noch einiges zu tun ist, weiß Raúl Spank. Und er ist bereit, dafür alles zu geben. "Die Steigerung meiner Saisonbestleistung auf etwas über 17 Meter ist hierfür im nächsten Jahr notwendig. Das ist eine große Herausforderung und mein erklärtes Ziel." Während sich die DLV-Nationalmannschaft auf die WM in Peking ab Samstag (22. August) vorbereitet, hat er die Weichen für seine sportliche Zukunft gestellt.