Das war ein Einstand wie aus dem Lehrbuch für die besten Werferinnen des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV), die in Wiesbaden und Fränkisch-Crumbach zeigten, dass sie im Wintertraining rangeklotzt haben. Gleich beim Saisoneinstand belohnten sich Julia Fischer, Julie Hartwig und Charlene Woitha (alle SCC Berlin) mit Bestleistungen für die harte Arbeit der vergangenen Monate.

Der Werfer-Cup in Wiesbaden war für Diskuswerferin Julia Fischer die erste Station im Kampf um die Tickets für die Olympischen Spiele in Rio de Janerio (Brasilien; 12. bis 21. August) gegen bärenstarke nationale Konkurrenz, der für die Deutsche Meisterin optimal begann: Sieg, Bestleistung und eine starke Serie. Der beste Versuch der 26-Jährigen landete bei 66,59 Metern. Dazu kamen Würfe auf 66,14 Meter und 65,24 Meter. Die WM-Dritte Nadine Müller (SV Halle; 65,42 m) und die EM-Dritte Shanice Craft (MTG Mannheim; 64,62 m) kamen auf die Plätze zwei und drei.

Nach einem schwierigen Jahr gelang Julie Hartwig ein Befreiungsschlag. Die Athletin des SCC Berlin steigerte ihre drei Jahre alte Bestleistung (54,55 m) im U23-Wettbwerb um mehr als drei Meter auf 57,83 Meter. Drei weitere Würfe auf 57,67 Meter, 57,37 Meter und 56,83 Meter unterstrichen, dass die 21-Jährige ihr neues Leistungsniveau auch im Wettkampf umsetzen kann.

Bei den Männern war Vorjahressieger Christoph Harting (SCC Berlin) ganz und gar nicht zufrieden. Der WM-Achte konnte sein Potential nicht in einen Eintrag ins Ergebnis-Protokoll ummünzen, in das drei ungültige Versuche eingingen. Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin) hatte seine Teilnahme verletzungsbedingt absagen und seinen Saisoneinstand verschieben müssen.

In der U18 schleuderte Jakob Arbeit (SV Preußen Berlin) die 1,5-Kilo-Scheibe auf 55,15 Meter und wurde Dritter. Am Mittwoch hatte der 17-Jährige beim Werfertag seines Vereins mit 60,06 Metern die Norm (56,00 m) für die U18-EM in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) erfüllt. In der weiblichen Jugend U18 erzielte Charleen Zoschke (SCC Berlin) als Dritte 44,07 Meter. Ihr Diskus flog im U20-Wettbewerb mit 44,25 Metern noch etwas weiter.

Einen Einstand nach Maß legte auch Hammerwerferin Charlene Woitha (SCC Berlin) in Fränkisch Crumbach hin. Ihr Hammer schlug am Sonntag zweimal jenseits ihres Berliner Rekordes (68,05 m) aus dem vergangenen Jahr ein: Zuerst wurden 68,60 Meter gemessen, dann sogar 68,93 Meter. Die Norm (70,50 m) für die EM in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) ist damit ein Stück näher gerückt. Im U23-Wettbewerb erzielte Vanessa Pfeifer (LG Nord Berlin) als Dritte 61,87 Meter.

jhr