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Eine Premiere und doch wieder keine

Am Samstag, den 30.03.2019 fand im brandenburgischen Grünheide, genauer gesagt am idyllisch gelegenen Störitzsee die erste Auflage der Deutschen Meisterschaften im 50 km Straßenlauf statt. Veranstalter war der TLV Rangsdorf, LaufKultur e.V., BSBV 91 mit Unterstützung der Gemeinde Grünheide (Mark). Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mögen sich etwas gewundert haben über diese Bezeichnung „1. Deutsche Meisterschaft“, denn schon seit nunmehr 24 Jahren werden in Deutschland Meisterschaften im 50 km Straßenlauf ausgetragen. Eine Premiere war es aber trotzdem, was hier in Grünheide stattfand. Der Deutsche Leichtathletikverband hat am 17.10.2018 die Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung unterzeichnet, die diese Meisterschaften in den vergangenen Jahren ausgerichtet hatte und damit nicht nur diese Ultradistanz sondern auch die Meisterschaften im 6 und 24 Stundenlauf und im Trail offiziell als Deutsche Meisterschaften anerkannt. Bislang gab es das nur für die Meisterschaften im 100 km Straßenlauf. „Mit diesem Kooperationsvertrag ist eines der wichtigsten Gründungsziele der DUV erreicht worden, die Etablierung von Deutschen Meisterschaften in allen relevanten Ultralauf-Disziplinen", meinte der damalige DUV-Sportwart und DLV-Ultramarathonberater Dr. Norbert Madry.

Hier in Grünheide wurde also ein Stück Sportgeschichte geschrieben und der neue DLV-Ultramarathonberater und jetzige Sportwart der DUV, Michael Sommer hatte dann auch zu Beginn der Siegerehrung die freudvolle Aufgabe, den früheren Präsidenten der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung Jörg Stutzke mit der silbernen Ehrennadel des DLV zu ehren. War er es doch, der zu seinen Amtszeiten einer der Initiatoren dieser Kooperation zwischen DLV und DUV war und zu dieser Anerkennung einen entscheidenden Beitrag geleistet hatte.

All das wird einer der Gründe gewesen sein, das Starterfeld bei der 50 km Meisterschaft zu einem so hochkarätigen werden zu lassen. Die schnellsten Ultraläuferinnen und Ultraläufer Deutschlands gaben sich die Ehre und es war mehr als spannend, wie das Rennen am Ende des Tages ausgehen würde. Nicht nur die Meistertitel lockten, hier hatten die Athletinnen und Athleten auch die Möglichkeit, sich mit dem Erreichen der Kadernorm über 50 km für die Weltmeisterschaften in Brasov (Rumänien; 1. September) zu empfehlen. Am Ende war es Ultra-Novize Marcel Bräutigam (GutsMuths-Rennsteiglaufverein), der zum einen von Beginn an zeigte, was er vor hatte und am Ende seine Leistungsstärke auch mit starker Zeit in einen Sieg münden lassen konnte. Er setzte sich deutlich mit 2:51:55 Stunden vor Benedikt Hoffmann (TSG Heilbronn; 2:54:43 h) und Florian Neuschwander (Spiridon Frankfurt; 2:54:53 h) durch. Darüber hinaus erreichten mit Jan Kerkmann (TSV 1890 Bielefeld; 3:00:27h) und Frank Merrbach (LG Nord Berlin; 3:01:57/PB) 2 weitere Läufer die WM-Norm von 3:03h. Der sechstplatzierte Marco Bscheidl (LG Passau) verpasste diese mit 3:03:42h nur knapp.

Bei den Damen sah es zunächst ganz danach aus, als könnte die Favoritin und bislang bei den letzten Rennen in Deutschland stets ungeschlagene Nele Alder-Baerens (Ultrasportclub Marburg) ihre Siegesserie fortsetzen. Zwar war ihr Almut Dreßler (LG Nord Berlin) stets nah auf den Fersen aber bis zuletzt war der Ausgang des Rennens sehr spannend. Erst in der letzten Runde ging Almut Dreßler vorbei und blieb dann vorn. Somit ist sie die erste Deutsche Meisterin im 50 km Straßenlauf bei den Damen. Die Laufzeiten der beiden Damen (Dreßler 3:29:43h/Barens 3:30:08) bedeuten ebenfalls WM-Norm. Auf den Bronzeplatz lief Malin Pfäffle (Die Laufpartner; 3:37:18) und auch sie blieb damit unter der geforderten Kadernorm.

Ein großes Ereignis bei den Meisterschaften im Ultralauf sind stets die Mannschaftsehrungen. Hier konnte sich bei den Männern mit neuem Deutschen Mannschaftsrekord die LG Nord (Merrbach, Dautel, Wiessner) in starken 9:21:56h durchsetzen. Bei den Damen gingen die Goldmedaillen, die im Übrigen mit einem sehr gelungenen Design die Kooperation des DLV und der DUV zeigen an die Laufpartner in 11:21:01h (Pfäffle, Jezek, Neidiger). In der Seniorenwertung (50+) hatte das Team Icehouse e.V. (Eichmüller,Burger,Burger; 11:26:38h)) die Nase vorn. Bei den Seniorinnen siegte das Team der LG Nord Berlin (Prüfer, Schulz, Stutzke; 14:21:08).

Ebenfalls an gleicher Stelle wurde die BBM im 100 km Lauf ausgetragen, leider mit einem sehr dünnen Teilnehmerfeld. Dafür mit einem hochkarätigen Damenergebnis. Annette Müller von der LG Nord erreicht mit ihrer Zeit von 8:29:59h die Kadernorm für eine Teilnahme an der WM.

Auch das Ergebnis des neuen Berliner Meisters Gaston Prüfer, ebenfalls LG Nord (8:16:44h) ist sehr hochwertig.

Alle Ergebnisse HIER

 

Autorin: Silke Stutzke

Foto von Almut Dreßler: Niels Michalk

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